Osteoporose (von altgriechisch ostoun "Knochen" und poros Furt, Pore) ist eine Erkrankung des Skeletts, bei welcher die Knochen übermässig abgebaut und dadurch in ihrer Struktur zerstört und porös werden. Es kommt zu Knochenbrüchen bei geringsten Belastungen oder sogar spontan. Am häufigsten betroffen sind die Wirbelkörper, der Oberschenkelknochen, der Vorderarm und der Oberarmknochen. Über 22‘000 Personen (wovon ¾ Frauen) werden in der Schweiz jährlich wegen eines Knochenbruches bei Osteoporose ins Spital eingewiesen. Nochmals gleich viele werden ambulant behandelt. Mit 50 Jahren beträgt das Risiko, im weiteren Verlauf des Lebens einen Knochenbruch zu erleiden in der Schweiz 50% (Frauen) bzw. 20% (Männer).
Entstehung
Das Knochengewebe erneuert sich während des ganzen Lebens durch einen kontinuierlichen Prozess, bei welchem alte Substanz abgebaut und durch neue ersetzt wird. Wird das Gleichgewicht im Knochenumbau gestört, sei es durch einen erhöhten Abbau, einen verminderten Anbau oder beides, geht Substanz verloren. Es kommt zur Osteoporose mit entsprechend erhöhtem Bruchrisiko.
Die wichtigsten Ursachen für den Knochensubstanzverlust in der zweiten Lebenshälfte und damit für die Entstehung der Osteoporose sind bei Frauen der Hormonmangel in den Wechseljahren und bei beiden Geschlechtern der Alterungsprozess, Lebensstil und Umweltfaktoren. Mit dem Älterwerden steht dann vor allem eine Unterversorgung mit Calcium und Vitamin D im Vordergrund. Aber auch Krankheiten der Schilddrüse oder der Nebenschilddrüsen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Medikamente (z.B. Cortison) können Osteoporose verursachen.
Symptome
Der Knochenabbau verläuft lange Zeit unbemerkt, bis es unverhofft zum Knochenbruch kommt. Im Gegensatz zu Brüchen des peripheren Skeletts (Arme, Beine), die immer schmerzhaft sind und meist sofort erkannt werden, können Wirbelkörper auch in sich zusammenbrechen, ohne dass dies im ersten Moment starke Schmerzen verursacht. Im zweiten jedoch sehr wohl: ohne Behandlung brechen in kurzer Folge weitere Wirbel ein. Grössenverlust und eine ausgeprägte Rundung des Rückens sind die Konsequenzen. Die Statik der Wirbelsäule gerät aus dem Lot. Es kommt zu chronischen Schmerzen. Wirbelbrüche werden leider oft zu spät erkannt bzw. behandelt. Jeder Knochenbruch ist stets mit einer Einschränkung der Lebensqualität und Alltagsfähigkeit verbunden, gewisse Knochenbrüche sogar mit einem erhöhten Sterblichkeits-Risiko.